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Was sind 7 Gründe nach Ungarn auszuwandern?
Mit dem Kauf von einem
Haus in Ungarn
ist oft auch der Gedanke ans Auswandern verbunden. Der Artikel beleuchtet gute Gründe, nach Ungarn auszuwandern. Die Auswahl beruht auf eigenen Erfahrungen und vielen Gesprächen mit unseren Kunden. Sicher hat jeder Auswanderer persönliche Gründe, welche höhere oder geringere Priorität haben. Oft sind es Lebensereignisse wie Pensionierung oder Scheidung, die Verwirklichung von Lebensträumen oder einfach die Frustration mit dem bisherigen Lebensumfeld. Ob als Rentner ein Haus am Balaton oder als Aussteiger ein Haus in Ungarn mit Bauernhof. Es ist alles möglich. Hier sind
sieben gute Gründe
, das Land zu lieben und sich eine Immobilie in Ungarn zu kaufen, um dort zu leben.
Hohe
Lebensqualität
Entspanntes und gelassenes Leben
Reduzierter Arbeitsstress
Familie und Freizeit
Reiche Kultur
und Geschichte
Lange Historie mit schmerzvollen Niederlagen
Ungebrochener Nationalstolz und Zusammenhalt
Konservative
Wertebasis
Breite Unterstützung konservativer Politik in der Bevölkerung
Hochhalten der Interessen Ungarns auch mit Konflikten in der EU
Geringe
Kriminalität
Signifikanter Rückgang der Straftaten in den letzten 10 Jahren durch Gesetzesverschärfung
Deutlich geringer Kriminalitätsrate als in Deutschland
Moderate
Immobilienpreise
Hauskosten im Durchschnitt etwa 60% von Deutschland
Immobilien als Anlageobjekt mit signifikanten Wertsteigerungen in den letzten Jahren
Unterhaltskosten weniger als 50% verglichen mit Deutschland oder Österreich, weniger als 30% im Vergleich zur Schweiz
Tiefe
Lebenshaltungs-
kosten
Lebenshaltungskosten etwa 40-60% tiefer als in Deutschland oder der Schweiz
Lebensmittelpreise stark gestiegen in 2022/23
Kosten für Servicekräfte wesentlich tiefer als in DACH Region
Leichte
Integration
Durch historischen Bezug zu deutschsprachigen Einwanderern sind diese eher willkommen
Aufgrund von Touristenorientierung viele deutschsprachige Ungarn in der Balatonregion
1 Hohe Lebensqualität
Während sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Leben oft mehrheitlich um Arbeit, Karriere und Einkommen dreht, findet man in Ungarn eher eine Mischung aus südländischer Gelassenheit und zweckmässiger Lohnarbeit. Für Besitzer von Häusern in Ungarn auf dem Land sind die Arbeit für das persönliche Wohl im Garten, Holzfällen, Tierhaltung hingegen ein notwendiger Bestandteil.
Für organisationsgewöhnte Zuwanderer mag es zunächst ungewöhnlich sein, dass zugesagte Termine von Handwerkern eher als Möglichkeit, denn als Absprache gelten. Hat man sich aber erst einmal an die Gelassenheit gewöhnt, lebt es sich entspannt. Familie, Hausarbeit und persönliches Wohlergehen sind wichtiger als Stress. Da kann es dann schon vorkommen, dass die Putzfrau aufgrund der gut gemeinten Kritik genervt kündigt, obwohl sie auf dem Land kaum Einkommensmöglichkeiten hat. Hauptsache kein Stress.
Diskussionen über Politik oder kontroverse gesellschaftliche Themen bestimmen in der Regel nicht die Agenda. Brüssel ist weit weg, und auf dem Land ist selbst Budapest weit weg. So wundert es auch kaum, dass während der Corona-Phase das Leben auf dem Lande nahezu unverändert weiter lief und auch Baumärkte nie geschlossen wurden. Pragmatismus ist wichtig.
Das heisst im Gegenzug nicht, dass Politiker in Ungarn sich in ihren Amtsstuben verstecken oder nicht im Sinne der Bevölkerung agieren. Im Gegenteil, man kann schon mal den Parlamentspräsidenten auf einem dörflichen Schlachtefest treffen oder die überregionale Politprominenz bei jedweder Art von Volksfesten. In jedem Fall gibt man sich volksnah und wenn man wünscht auch ansprechbar.
Für viele Ungarn hat sich der
Lebensstandard
in den letzten Jahren signifikant erhöht. Nicht zuletzt die Familienpolitik hat durch die Förderung junger Familien mit Kindern, durch vergünstigte Kredite oder Krediterlasse, durch die Abschaffung der Einkommensteuer bzw. Steuerrückzahlungen für junge Erwerbstätige oder durch Förderung von Wohneigentum für junge Familien dazu beigetragen.
2 Reiche Kultur und Geschichte
1
Als eines der ältesten Länder Europas hat Ungarn eine reiche, wenn auch oft leidensvolle Geschichte, eine lange Tradition und reiche Kultur, was sich bis heute im Stolz und Nationalbewusstsein verankert hat.
Wesentliche geschichtliche Stationen Ungarns
1000
Gründung der ungarischen Monarchie
1526
Schlacht von Mohác
Niederlage der ungarischen Armee gegen die osmanischen Truppen unter Suleiman dem Prächtigen
1848-1849
Revolution und Befreiungskampf der Ungarn gegen die Habsburger
1918
Ausrufung der ungarischen Republik
1920
Unterzeichnung des Trianon Vertrages
Aufteilung Ungarns nach dem 1. Weltkrieg
1949
Gründung der ungarischen Volksrepublik
Aufstieg des kommunistischen Regimes
1956
Volksaufstand
1989
Ausrufung des ungarischen Freistaates
2004
Beitritt zur Europäischen Union
Die Magyaren sind ursprünglich ein Volksstamm aus Zentralasien, die das Gebiet Ungarns im
9. Jahrhundert
besiedelten. Sie bestanden aus nomadischen Kriegern, angeführt von König Stephan I, dem ersten König von Ungarn, welcher von Papst Silvester II. erstmals als solcher anerkannt wurde.
Die Niederlage in der Schlacht von Mohác ist zweifellos einer der Tiefpunkte der ungarischen Geschichte. Die Niederlage im August
1526
gegen die Osmanen war der Hauptgrund für die spätere Eroberung grosser Teile Ungarns durch das Osmanische Reich.
Der 15. März ist jedes Jahr ein Feiertag, um einen geschichtlichen Höhepunkt zu feiern – die ungarische Revolution von
1848
. Was als eine Reihe von Massenprotesten und Aufständen im Frühjahr und Frühsommer des Jahres 1848 begann und das Ziel verfolgte, grössere Freiheiten gegenüber der österreichischen Krone zu erwirken, mündete in einem handfesten Unabhängigkeitskrieg zwischen ungarischen Truppen und den Habsburgern. Nach mehreren Siegen gegen die Habsburger erklärte Lajos Kossuth im April 1849 die vollständige Unabhängigkeit Ungarns. Aber bereits im August musst er wieder abtreten, nachdem gewaltige russische Verbände den Habsburgern zu Hilfe kamen. Am 6. Oktober 1849 wurden 13 ungarische Generäle in Arad hingerichtet, obwohl ihnen freies Geleit zugesichert war. So ist auch der 6. Oktober in Ungarn ein nationaler Gedenktag für die Märtyrer von Arad. Da die österreichischen Generäle das Ereignis mit dem Anstossen eines Bieres feierten, blieb das Anstossen von Bier in Ungarn für 150 Jahre verboten, was heute noch bei älteren Ungarn als unhöflich gilt.
Im Zerfallsprozess der Habsburger Monarchie wurde im Jahr 1918 unter der Leitung von Mihály Károlyi die Republik Ungarn ausgerufen. Károlyi war ein prominenter ungarischer Staatsmann, der an der Spitze der ungarischen Revolution von
1918 bis 1919
stand. Zwar verzichtete König Karl IV auf alle Anteile an den Staatsgeschäften, jedoch gelang es dem ungarischen Militär nicht, das weiterhin formell bestehende ungarische Königreich zusammen zu halten. Ein Grund dafür waren chaotische politische Zustände und die Aufhebung der Armee, was Ungarn in der Folge schwächte. Tschechien und Rumänien besetzten Teile Ungarns, die Kroaten schlossen sich Jugoslawien an. Teile Altungarns gerieten unter rumänische und serbische Kontrolle.
Als Teil der Verlierer des 1. Weltkrieges wurde Ungarn
1920
im Vertrag von Trianon, gezwungen zwei Drittel seiner Fläche abzugeben. Während die ungarische Delegation bis zur Unterzeichnung von den Friedensverhandlungen weitgehend ausgeschlossen war, konnten profitierende Länder mit Geheimverhandlungen die Geschicke zu ihren Gunsten manifestieren. Damit wurden neben den bereits geschaffenen Fakten bestätigt, dass Teile Ungarns an die Slowakei, die Ukraine, Rumänien, Serbien, Slowenien fielen. in der Folge wurde auch Deutsch-Westungarn an Österreich abgegeben. Bis heute gilt der Vertrag als einer der grössten Stachel in der Wunde der Geschichte – das blutende Herz Ungarns. Im Gegensatz zu Deutschland betrachtet Ungarn hingegen neben dem ungarischen Staatsgebiet auch weiterhin ihre ungarischen Bürger im Ausland als zu Ungarn gehörig. Sie können einen ungarischen Pass besitzen und auch in Ungarn wählen.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der Folge die meisten Parteien aufgelöst und schliesslich stand nur noch die vereinigte Partei der Sozialisten und Kommunisten MDP zur Wahl. Im August
1949
wurde dann die Verfassung nach sowjetischem Vorbild beschlossen. Bis 1953 wurde von den Machthabern ein stalinistischer Kurs verfolgt, bevor nach dem Tod von Stalin eine langsame Liberalisierung stattfand.
Im Jahr
1956
kam es in Ungarn zu einem Volksaufstand, der als eine der wichtigsten Ereignisse in der modernen ungarischen Geschichte betrachtet wird. Der Aufstand begann am 23. Oktober 1956 in der ungarischen Hauptstadt Budapest und breitete sich schnell auf ganz Ungarn aus. Fünf sowjetische Divisionen schlugen den Aufstand blutig nieder. In der Folge wurde der ungarische Ministerpräsident zum Tode verurteilt und gehängt. 100'000 sowjetische Besatzungssoldaten verblieben in Ungarn. 200'000 Ungarn verliessen das Land.
1988 bildeten sich in Ungarn die ersten Oppositionsgruppen, gleichzeitig rutschte Ungarn immer weiter in ökonomische Schwierigkeiten. Während bereits in 1988 die vollständige Reisefreiheit eingeführt wurde und wohl auch aufgrund ökonomischer Zwänge die Instandhaltung der Grenzzäune eingestellt wurde, begann man in 1989 dann auch mit dem Abbau der Grenzanlagen. Mit dem Beitritt zur Genfer Flüchtlingskonvention Mitte 1989 mussten Flüchtlinge nun nicht mehr in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Tausende Ostdeutsche nutzten die liberalen Tendenzen in Ungarn, um zunächst die Deutsche Botschaft zu besetzen und auch in Massen auf den Campingplätzen auszuharren und der Ereignisse entgegen zu fiebern. Am 19. August 1989 war es dann soweit. Auf dem Paneuropäischen Picknick wurde symbolisch das Grenztor zwischen Ungarn und Österreich geöffnet Was als Symbol gedacht war, wurde zum Zündfunken für den Abriss des Eisernen Vorhangs, den Zusammenbruch der kommunistischen Systeme und der Wiedervereinigung von West- und Mitteldeutschland. [An der Stelle bekommt der Autor als ehemaliger Besetzer der Ständigen Vertretung in Ost-Berlin feuchte Augen]
Am 23. Oktober
1989
wurde dann die Republik Ungarn ausgerufen, und das Zeitalter des sozialistischen Ungarns endete.
2004
tritt Ungarn nach einem Volksreferendum der Europäischen Union bei. Zwar war die Wahlbeteiligung nur 45,6 %. Es stimmten aber 83,8% für den Beitritt, was einem Anteil von 36% aller Wahlberechtigten entspricht.
3 Konservative Wertebasis
2
Die konservativen Werte in Ungarn spiegeln sich in Politik und Alltag wider. Nationale Identität und Patriotismus gehen Hand in Hand mit der Betonung der Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft und der Bewahrung einer langen Tradition des Christentums. Während sich die Welt scheinbar von allen Traditionen und Werten löst, sind sich die Ungarn ihrer langen und auch schmerzvollen Geschichte bewusst und wissen, warum sie nach Jahren von Sozialisten und Kommunisten zurück gefunden haben zu ihren konservativen Wurzeln.
Die Regierungspartei in Ungarn, Fidesz, fördert eine konservative Politik, die auf diese Werte ausgerichtet ist. Sie gewann im Bündnis mit der Christlich Demokratischen Volkspartei in den letzten vier Wahljahren 2010, 2014, 2018 und 2022 jeweils 2/3 der Parlamentssitze und wird dadurch in ihrer Politik von der breiten Masse der Bevölkerung bestätigt.
Insbesondere in der Familienpolitik konnten signifikante Weichen gestellt werden, um den demographischen Wandel zu bewältigen. Zur Förderung von Familien wurden zahlreiche Programme aufgelegt und Leistungen eingeführt wie Kindergeld, kostenlose Kinderbetreuung, steuerliche Vergünstigungen für Familien mit Kindern. Es wurden Kindergärten und Schulen gebaut sowie Renovierungen von Wohnungen und Häusern unterstützt.
Im Ergebnis stieg die Geburtenrate pro Frau von 2011 bis 2020 von 1,23 auf 1,59 Kinder.
4 Geringe Kriminalität
3
Die Kriminalitätsrate in Ungarn hat in den letzten Jahren allgemein abgenommen. Laut dem ungarischen Zentralamt für Statistik betrug die Kriminalitätsrate im Jahr 2020 etwa 3’201 Fälle pro 100’000 Einwohner, was einem Rückgang von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In 2010 wurden noch 3'840 Fälle pro 100'000 Einwohner registriert. In gleichem Zeitraum entwickelten sich in Deutschland die Anzahl Fälle laut Bundeskriminalamt von 7'118 in 2010 auf 5'753 Fälle pro 100'000 Einwohner.
Beigetragen zu dieser Entwicklung in Ungarn haben eine Verschärfung des Strafrechts in 2013 einhergehend mit einer Erhöhung der Höchststrafen für bestimmte Delikte. So wurde zum Beispiel die Höchststrafe für Diebstahl von 3 auf 5 Jahre hoch gesetzt und in 2018 eine obligatorische Gefängnisstrafe für Diebstähle im Wert von mehr als 400 EUR und Einbrüche eingeführt. Ebenfalls in 2013 wurde die sogenannte 3-Taten-Regel eingeführt, wonach eine Person, die in 5 Jahren dreimal verurteilt wird, automatisch eine signifikant höhere Freiheitsstrafe erhält. In 2019 wurden zusätzlich die Verjährungsfristen verlängert. Die Null-Toleranz-Politik und scharfe Abschreckung wird dann an Urteilen deutlich, wo wie in 2013 ein Obdachloser wegen wiederholtem Diebstahl und Raub im letzten Fall im Wert von 9 EUR zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Gleichzeitig stellte man der Polizei mehr Ressourcen für die Strafverfolgung zur Verfügung und konnte mit einer verstärkten Grenzsicherung in den letzten Jahren dazu beitragen, die grenzüberschreitender Kriminalität zu senken.
Alles trug dazu bei, dass sich beispielsweise die Anzahl Diebstähle in den letzten 10 Jahren fast halbiert hat. Fazit: Ihr
Haus in Ungarn
ist sicher.
5 Moderate Immobilienpreise
4
Wer ein Haus in Ungarn kaufen mag, den interessieren die Immobilienpreise. Der Vergleich von Immobilienpreisen hinkt immer etwas, da die spezifischen Lagen in zwei Ländern kaum vergleichbar sind und die Durchschnittswerte sich kaum auf Einzelfälle applizieren lassen. Will man Durchschnittspreise vergleichen, so lässt sich zumindest zwischen Stadtlage und Landlage grob unterscheiden. In beiden Fällen liegt Ungarn insgesamt in etwa 60% unter den Preisen in Deutschland. Vergleiche ich Braunschweig mit Veszprém, dann ist Veszprém 30-40% preiswerter. Budapest wäre im Stadtzentrum hingegen 9% teurer als Braunschweig. Noch grösser werden die Unterschiede zur Schweiz. Hier ist Ungarn im Durchschnitt 80% preiswerter.
Insbesondere aufgrund der steigenden ausländischen Nachfrage in bevorzugten Regionen der Preis für ein
Haus am Balaton
und in Budapest in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Von 2010 bis 2020 ergibt sich für Ungarn ein
Preisanstieg
von 183% im Durchschnitt. Von 2020 bis zum ersten Quartal 2022 ging es noch einmal um 56% nach oben. Der Preistrend für Häuser in Ungarn insbesondere in den bevorzugten Lagen ist ungebrochen, was aber auch einen gewissen Investitionsschutz mit sich bringt.
Wo Ungarn trotz der anhaltenden Inflation immer noch wesentlich günstiger ist, das sind die Unterhaltskosten oder auch
Nebenkosten
. Hier liegt Ungarn in etwa bei der Hälfte der durchschnittlichen Kosten im Vergleich zur EU. Für Deutschland und Österreich erreichen die Hausunterhaltskosten etwa 46%, im Vergleich zur Schweiz nur mehr 26%.
6 Tiefe Lebenshaltungskosten
5
Im Vergleich zu Deutschland sind die Lebenshaltungskosten (ohne Miete) etwa 37% niedriger. Restaurant Preise sind etwa 40% niedriger und Lebensmittelpreise etwa 30% tiefer. Für Österreich gelten ähnliche Werte, wenn auch etwas unter den deutschen Marken. Im Vergleich zur Schweiz sind die Lebenshaltungskosten (ohne Miete) etwa 64% tiefer. Restaurant und Lebensmittelpreise liegen etwa 68% unter den Schweizer Werten.
Zu beachten gilt hingegen, dass in 2022 die Preise für Lebensmittel in Deutschland um 20% und in Ungarn um enorme 50% gestiegen sind, während die Preise in der Schweiz mit 4% Steigerung stabil blieben.
Es ist auf dem Lande in Ungarn üblich, den eigenen Garten zu bestellen. Kleintierzucht und regelmässiges Schlachten im Dorf sind ebenfalls vorzufinden. Beides trägt zumindest im ländlichen Raum mit etwas Fleiss dazu bei, die Lebensmittelkostensteigerungen abzufedern. Lokale Wochenmärkte sind zudem meist günstiger als die zahlreichen Lebensmittelketten.
Aufgrund der hohen Mehrwertsteuer von 27% sind einige elektrische Haushaltsgeräte oder Arbeitsmittel auch gern einmal teurer als in Deutschland oder Österreich.
Alle Kosten, die mit manueller Servicearbeit zusammenhängen, sind in Ungarn massiv preiswerter, insbesondere im ländlichen Raum. Ein statistischer Indikator ist die Höhe des Mindestlohns, welcher in Ungarn etwas unter 60% im Vergleich zu Deutschland liegt. Beispielhaft kann man einfache Hilfsarbeiter für etwa 5 EUR/h beschäftigen. Handwerkerpreise haben in den letzten Jahren stark angezogen, da gute Handwerker schwer zu finden sind. Viele arbeiten im Ausland. Trotzdem sind Stundenkosten von 10-20 EUR immer noch wesentlich günstiger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Wenn man etwas flexibel ist, lässt sich mit einem guten Mix des Einkaufs in Ungarn und Österreich unter Einbezug von Eigenproduktion und Märkten deutlich preiswerter leben als in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
7 Leichte Integration
6
Die Integration von deutschsprachigen Ausländern in Ungarn ist in der Regel relativ einfach, da es historische, kulturelle und sprachliche Verbindungen zwischen Ungarn, Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt.
Die Deutschstämmigen in Ungarn gehen zurück bis ins späte 17. Jahrhundert als Bauern und Handwerker aus verschiedenen Gebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eingeladen wurden, durch die Türkenkriege entvölkerte Gebiete wieder zu besiedeln. Die zweite große Einwanderungswelle der Donauschwaben war im 18. Jahrhundert, als sie von der Habsburger Monarchie zur Besiedlung der südlichen Regionen Ungarns geworben wurden. Infolge dieser Einwanderungswellen entwickelten sich viele deutschsprachige Siedlungen in Ungarn, die bis heute existieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Donauschwaben vertrieben. Die verbliebenen übertrugen ihre Güter oft ungarischen Verwandten, integrierten sich und hielten das Erbe über viele Jahre aufrecht. Heute wird der Anteil der deutschen Minderheit laut Vokszählung im Jahre 2022 auf etwa 142'551 Personen beziffert. Diese Zahl ist jedoch sehr erratisch. In 2001 waren es 120'344, und in 2011 lag die Zahl Deutschstämmiger bei 185' 696. Da die Angaben in den statistischen Erhebungen auf die Frage optional ist, lässt sich die ganaue Zahl schwer bestimmen. Inzwischen werden es leider immer weniger Deutschstämmige, die insbesondere in einigen Dorfkreisen mit deutschen Chören oder Veranstaltungen auch die alte Kultur am Leben halten.
Schließlich sind auch die kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Ungarn und den deutschsprachigen Ländern bemerkenswert. Beide Länder haben eine reiche Tradition in Musik, Literatur, Kunst und Wissenschaft, die den Austausch und die Zusammenarbeit erleichtert.
Laut den offiziellen Statistiken des ungarischen Zentralamtes von 2024 leben etwa 30'000 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Ungarn. Die 23'295 Deutsche bilden nach den Ukrainern die zweitgrösste Gruppe an Ausländern mit Wohnsitz in Ungarn. Da diese Zahl nur die offiziell erfassten Personen mit Wohnsitz widerspiegelt, dürfte die wirkliche Zahl wesentliche höher sein. In der Entwicklung von 2020 bis 2024 zeigt sich ein Anstieg der Österreicher in Ungarn um 24% und der Deutschen in Ungarn um 21%.
Aus persönlichen Erfahrungen kommt man in Budapest eher mit englisch und auf dem Land und am
Balaton
wegen der Touristenorientierung mit deutsch halbwegs über die Runden. Insbesondere in der Balatongegend hat es neben den Restaurants auch eine Reihe von Handwerkern mit Deutschkenntnissen.
Meine Empfehlungen für den Anfang:
Etwas vertraut machen mit einigen kulturellen Gepflogenheiten und Traditionen, um das Leben besser zu verstehen
Ein paar Wörter ungarisch lernen bevor man nach Ungarn kommt, das erleichtert die Verständigung mit den ungarischen Nachbarn. Schon ein paar Wörter zeigen dem Gegenüber, dass man es versucht, trotz der schwierigen Sprache
Jeder gute Makler verfügt über ein Netzwerk an Handwerkern und notwendigen Anlaufstellen, um den Start so problemfrei wie möglich zu gestalten
Kontakte zu Einheimischen und anderen Auswanderern knüpfen
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Ungarn neben dem Auswanderungsland des Herzens auch rational einige bemerkenswerte positive Punkte ins Feld führen kann. Man kann Jedem Auswanderungswilligen nur empfehlen, Ungarn mit auf die Favoritenliste zu setzen.
Autor: Dr. Peik Langerwisch
Der Autor hat nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Abschluss Diplomkaufmann und einer magna cum laude Promotion in Managementlehre zwanzig Jahre in globalen Unternehmensberatungen und Banken gearbeitet und fungiert nun mit seiner Expertise seit mehreren Jahren als Immobilienmakler für Immobilien in Ungarn.
Kurzübersicht zu Expertise und Werdegang
Quellen:
1)
Wikipedia: Königreich Ungarn
Wikipedia: Ungarische Revolution 1848/49
Wikipedia: Asternrevolution
Wikipedia: Vertrag_von_Trianon
Ungarn Heute: Trianon: Das blutende Herz Ungarns
Wikipedia: Volksrepublik Ungarn
Wikipedia: Referendum zum EU Beitritt Ungarns
2)
Statista 2023,
Statista 2023: Fertilitätsrate in Ungarn
3)
Központi Statisztikai Hivatal
Pesterlloyd.net: Obdachloser 11 Jahre Haft
4)
Numbeo2023: Property investment country comparison Germany and Hungary
Numbeo 2023: Property investment city comparison Braunschweig and Veszprém
Numbeo 2023: Property investment country comparison Switzerland and Hungary
ungarn-immobilien.ch 2022: Entwicklung der Immobilienpreise in Ungarn im Vergleich zu DACH Ländern
5)
Numbeo 2023: cost of living country comparison Germany and Hungary
Numbeo 2023: cost of living country comparison Austria and Hungary
Numbeo 2023: cost of living country comparison Switzerland and Hungary
Eurostat 2023: food price monitoring in the EU
Eurostat 2023: Monatliche Mindestlöhne in der EU
6)
Anteil Deutschstämmiger laut Volkszählung 2022
Anteil Ausländer in Ungarn 2024 laut Központi Statisztikai Hivatal
Renoviertes Haus in Ungarn kaufen: Leitfaden für eine gute Investition
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